Tracheostoma Management I
Die Tracheotomie war bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts eine Operation auf Leben und Tod, also eine Notfalloperation. Besonders während der großen Diphtherieepidemien gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie an Tausenden von Kindern erprobt, um diese vor dem Ersticken zu retten. Die Wurzeln der Tracheotomie gehen aber schon bis in die Antike zurück.
In den letzten 20 Jahren hat sich auf diesem Gebiet in der Medizin und Forschung sehr viel getan, denn davor war eine Tracheotomie noch eher die Ausnahme. Heute ist in der außerklinischen Intensivpflege und bei Beatmung im häuslichen Bereich ein gefestigtes, gut ausgebildetes Tracheostoma die Voraussetzung für eine professionelle Beatmungstherapie und die Pflege des tracheotomierten Patienten. Das heißt aber auch, dass jede an der Pflege solcher Patienten beteiligte Person sich mit diesem Thema auseinandersetzen muss. Egal, ob Angehörige oder Pflegepersonal verschiedener Ausbildungen: Geschultes Personal ist Pflicht. Die Versorgung eines Patienten mit Tracheostoma verlangt von den Pflegekräften Kenntnisse über Anatomie und Physiologie, manuelle Fertigkeiten im Trachealkanülenmanagement, den Wechsel der Kanüle, die Pflege des Tracheostomas, Befeuchtung, Atemgasklimatisierung sowie das Wissen um Kanülenaufsätze und endotracheales Absaugen. Dies sind keine Verrichtungen, die man mal so eben macht, sondern diese Pflege unterliegt einem professionell durchdachten und auf Erfahrungen gestützten Verfahren.